goodbye grant h.

Grant Hart, Ex Hüsker Dü und Ewigsuchender ist tot. Was nun folgt ist eine für mich unergründbare Erhöhung und Vergötterung! Okay, die Musik war toll, klar. Die Musik habe ich ja selbst in Jugendjahren wie eine Offenbarung empfunden. Irgendwie schon eine Legende, eine große Gestalt am Musikus-Olymp, eine Ikone und Lichtgestalt für viele viele Menschen! Vorbild und Vorreiter einer ganz neuen Musikerszene, wie es so oft heißt, was ich ja persönlich maßlos übertrieben finde! Was soll das? Die Musik war gut, okay! Mehr aber doch auch nicht. Jede Epoche, und mag sie noch so klangvolle Namen wie Indie-oder Hippie, Punk, Alternative, Grunge uswusf Namen bekommen, bringt ihre eigenen Köpfe hervor. Darf man das denken, schreiben? Klar. Was mir in Erinnerung bleibt, ist ein Konzert-Ereignis in Frankfurt: Die erste Nova Mob Europa Tour. Ziemlich arrogant und unsymphatisch war diese Person, erinnere ich mich noch, da war das Konzert in der batschkapp, als ich diesen kleinen Mann bei den nahen Bahngleisen vor dem Auftritt sah, wie er eine CD nach der anderen auf die vorbeifahrenden S-Bahnen schleuderte und sich wie ein kleines Kind ob der Zerstörung freute, seine eigenen Tonträger! Was für ein dummer Depp, dachte ich sofort. Einigermaßen irritiert sprachen wir diese komplett zugedröhnten Junkie-Musiker an, die einfach nur dümmlich vor sich hin kicherten und kein Wort verstehen wollten. Wir blieben antwortfrei. Nunja, das war Anfang der Neunziger Jahre.

Die glanzvollen Zeiten sind vorbei, eine kleine Fangemeinde ist treu geblieben, das musikalische Werk wurde immer konfuser. Das kreative Schaffen an Harmonien und Tonfolgen hat er nie wieder so wie zu Hüsker Dü und Nova Mob Zeiten hinbekommen, vielmehr hat er sich mit der Nadel und dem braunen Gift selbst zugrunde gerichtet und zerstört. Das war ihm wohl auch klar. Das gehört wohl irgendwie untrennbar zu Musik-Künstlern dazu, das mit den Drogen. Aber man muss ja auch nicht alles verstehen. Die großartige Musik von damals bleibt. Und auch die Gedanken an die eigene Zeit, die unzertrennlich mit dieser Musik verbunden ist.

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