Zerfall. Verwüstung. Osten. Jahr 2016.

Ein altes Herrenhaus im Osten. Ganz üblich in den „neuen“ Bundesländern, denkt man. Aber ist es möglich, dass ein solches Haus mitten in einem Dorf zerfällt und verrottet? Ja, ist möglich. Was soll man sagen? Es ist etwas Grundsätzliches, was hier fehlt. Das sogenannte Etwas nennt man Ästhetik. Vielleicht sind es die fast vierzig Jahre der Umerziehung, die hier immer noch vorherrschen. Aber ist das eine vernünftige Erklärung?

 

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Zwei Generationen sind in einem Staat groß geworden, indem Zweckmäßigkeit gewünscht war. Systematisches Training zum Desinteresse haben ihre Spuren hinterlassen. Schöne Aussichten. Grau, grau und noch einmal grau. DDR-Charme vom Allerfeinsten.

Und nun zu diesem alten Herrenhaus. Zuerst die Enteignung und dann die Ossi-Wirtschaft. Ein trauriges Bild. Der alte Landgraf würde sich im Grabe umdrehen. Ist es eine Eigentümerfrage? Ist es ein Spekulationsobjekt? Nichts passiert. Vor fünf Jahren war ich das erste Mal an dem alten Kasten. Sieht immer noch so aus, heute, 26. Januar 2016. Das wird auch noch die nächsten zwanzig Jahre vor sich hin rotten. Bevor die eine Hausseite ganz zusammen- und auseinanderbricht wird lieber provisorisch ein Stützpfeiler in den Boden und an die Hauswand versenkt. Das ist doch schon mal was.

Das Innenleben des Hauses: Es könnte nicht desolater sein. Ich habe noch nie so viel Unrat auf einem Haufen gesehen.

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