Gedenken – Zeit

Ein grausames Wochenende für Paris, für Europa, für die Menschen. Was passiert in dieser Welt? Der ganz reale Irrsinn. Entsetzen, Verzweiflung, Angst, Trauer, Fassungslosigkeit und Solidarität. Aber auch die geballte Staatsmacht, Aktionismus, Festnahmen, neue Sicherheitsvorkehrungen. An jeder Ecke in Paris nun Polizei, Militär mit Maschinengewehren oder Sicherheitskräfte.

Jetzt ist sie wieder da: die kollektive und mediale Betroffenheit. Wie wollen wir weiterleben? Was kommt als Nächstes? Welchen Schutz gibt es vor solchen Taten?

Gab es nicht schon ein „Paris“ mit Hebdo, ein „Tunesien“ mit den Urlaubern am Strand, ein „Madrid“ mit dem Zug, ein „London“ mit der Metro? Haben wir die Welt sicherer gemacht?

 

Vielleicht schafft es die Menschheit doch noch, in Frieden zu leben und in Gemeinschaft auszukommen. Wir müssen es schaffen, wir müssen daran arbeiten.

Frieden.

Ein Junge dreht auf seinem kleinen Fahrrad ein paar Runden im Hof. Ich sehe den Kleinen schon von Weitem und biege vorsichtig in die Einfahrt mit meinem Auto. Er sieht mich, erschreckt kurz ob des großen Wagens und fährt dann ein Stück weiter. Wir schauen uns einen kurzen Augenblick an und grüßen uns zu, mit der Hand. Als ich aussteige, kommt er stolz mit seinem Rad und lächelt mich noch einmal an.

Ein Mädchen geht an der Hand ihres Großvaters die Straße lang zum Supermarkt. Ich packe gerade meinen Einkauf ins Auto, als ich die beiden sehe. Das Mädchen schaut mich kurz an, lächelt und grüßt mich Unbekannten mit einem ganz natürlichen, offenem „Hallo!“ Ich sage auch Hallo und denke noch den ganzen Tag an dieses einfache „Hallo“ und die kurze unbekannte Begegnung.

Frieden.

Die Musik ist von FORSETI. Eine deutsche Neo-Folk-Band. Ein deutscher Liedermacher. Andreas Ritter.

Realität.

Heute Mittag die Schweige-Minute. Heute Abend wieder Mord und Totschlag, Thriller, Horror, Psycho-Terror in der Glotze. Das ist unser Leben. Der ganz normale Wahnsinn.

 

 

 

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